Interview mit Andreas Gergen: „Ich möchte Geschichten erzählen“
Andreas Gergen ist ein Geschichtenerzähler. Andreas Gergen ist aber auch ausgebildeter Musicaldarsteller, der sehr schnell ins Regiefach wechselte. Er war mehrere Jahre als Operndirektor am Salzburger Landestheater tätig, arbeitet jetzt aber wieder als freischaffender Regisseur. Im Interview spricht Andreas Gergen über seine Regietätigkeit, den Druck in seinem Job und darüber, wie wichtig Vorbereitung für einen Regisseur ist. Außerdem spricht er über seine Inszenierung des Musicals „Big Fish“ und erklärt, warum er sich als Geschichtenerzähler sieht.
Andreas Gergen, Sie haben im Jahr 2016 die europäische Erstaufführung des Musicals „Big Fish“ in München inszeniert, das Sie jetzt auch am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen auf die Bühne gebracht haben. Gibt es dabei Veränderungen?
Es gibt Veränderungen, die mit der neuen Besetzung einherkamen. Ich habe mich auf die jetzige Besetzung eingelassen, und die Darsteller konnten neue Vorschläge machen. Einige Charaktere wurden so auf die entsprechenden Persönlichkeiten der Darsteller angepasst.
Diese Veränderungen beziehen sich also auf die Personenregie und Charakterentwicklung. Was ist mit der Inszenierung an sich?
Das Bühnenbild, die Kostüme und das Bühnenkonzept wurden aus München übernommen. Das ist in Gelsenkirchen genauso zu sehen wie damals bei der europäischen Erstaufführung.
Ein paar Darsteller, die in Gelsenkirchen bei „Big Fish“ auf der Bühne stehen, waren auch schon in München dabei – damals noch als Studenten am Ende ihres Studiums. Merken Sie bei diesen Leuten eine Weiterentwicklung?
Ich merke absolut eine Weiterentwicklung und muss sagen, dass Theresa Christahl und Benjamin Oeser jetzt noch besser in ihre Rollen hineinpassen. Sie haben zusätzliche Erfahrungen gesammelt und sind als Persönlichkeiten gereift. Diese zwei Jahre der Weiterentwicklung merkt man auf jeden Fall.
Ist „Big Fish“ aufgrund dieser Weiterentwicklung ein anderes Stück?
Tatsächlich sind wir in den Gesprächen mit den Darstellern zu anderen Erkenntnissen und anderen Lesarten gekommen. Insbesondere im Verhältnis zwischen Edward und Will haben sich einige Dinge für uns noch mehr geklärt und sind jetzt von der Anlage des Vater-Sohn-Verhältnisses viel klarer geworden. Wir sind zu einigen Erleuchtungen und Erkenntnissen gekommen, die entsprechend in die Charakterentwicklung eingeflossen sind.
Wie entsteht eigentlich ein Regiekonzept bei Ihnen?
Ich lese zuerst das Buch, dann recherchiere ich über die Zeit des Stücks und sammle optische Eindrücke. Ich schaue mir oft auch an, was es an anderen Produktionen gab, um meine Inszenierung möglichst weit von diesen anderen Produktionen zu entfernen. Ich möchte nämlich nicht das machen, was die Kollegen möglicherweise schon mal gemacht haben. Zur Konzeptfindung gehört bei mir außerdem dazu, einen relevanten Ansatz für ein heutiges Publikum zu finden. Ich will ein Stück nicht von einer traditionellen oder historischen Seite inszenieren, sondern frage mich, was für eine Botschaft uns ein Stück aus heutiger Sicht gibt. Was könnte die Zuschauer interessieren und worin könnten sie sich in der Inszenierung wiederfinden? Einerseits möchte ich Erwartungen erfüllen, aber andererseits neue Sichtweisen aufzeigen und das Publikum überraschen. Ich möchte die Zuschauer über einen bewährten Pfad führen, allerdings zwischendurch auch kleine Schlenker machen, die mit Überraschungen verbunden sind.
Wo Andreas Gergen draufsteht, ist auch Andreas Gergen drin. Arbeiten Sie denn gern mit festen Kreativteams? Oder ist es Zufall, dass Sie häufig mit denselben Choreografen oder Bühnenbildnern arbeiten? Bei „Big Fish“ haben Sie zum Beispiel wiederholt mit Choreograf Danny Costello gearbeitet.
Nein, das ist kein Zufall. Das sind gewachsene Beziehungen. Wir wissen, was wir aneinander haben und verstehen uns auf der Probe zum Teil sogar wortlos. Wir sind auch sehr eingespielt darin, wer nun die Leitung in einer Probe übernimmt. Aber ich bin auch immer wieder auf der Suche nach neuen Kreativen, um neue Impulse für mich zu finden.
Zuletzt waren Sie als Operndirektor am Salzburger Landestheater tätig. Warum jetzt wieder die Tätigkeit als freier Regisseur?
In Salzburg hatte ich immer Zweijahresverträge und mir nach dem dritten Vertrag überlegt, jetzt wieder frei arbeiten zu wollen, um meinen Horizont zu erweitern und mehr an anderen Bühnen machen zu können. Der Intendant hat mir das glücklicherweise nicht übelgenommen, sondern holt mich immer noch als Gastregisseur ans Haus. Ich habe in Salzburg eine Art künstlerische Heimat und ein Stammhaus gefunden. Das funktioniert super mit dem gesamten Team dort. Ähnlich wie bei den Kreativteams, weiß ich in Salzburg, was ich an der Theaterleitung und dem gesamten Haus und Theaterapparat habe. Umgekehrt wissen sie, was sie von Andreas Gergen erwarten können.
Was sind denn die Unterschiede, fest oder frei zu arbeiten?
Die ersten vier Jahre in Salzburg waren für mich so etwas wie eine Entschleunigung. Als freier Regisseur muss ich dagegen sehr umtriebig sein und meine Augen und Ohren offenhalten. Ich muss mich in den Theatern immer wieder ins Gespräch bringen und in Erinnerung rufen. Das ist ein zusätzlicher Aufwand, den ein freier Regisseur betreiben muss. Wenn man aber in einem festen Angestelltenverhältnis ist, hat man nicht weniger Arbeit, doch Fokus und Konzentration sind anders. Das waren spannende neue Tätigkeiten, als Operndirektor und Dramaturg auch anderen Regieteams über die Schulter zu schauen und sie zu unterstützen. Für mich war es eine weiterbildende Tätigkeit.
Wenn Sie sagen, dass Sie sich als freier Regisseur immer wieder ins Gespräch bringen müssen, bedeutet das also, dass sich Andreas Gergen nicht für Regieaufträge bewirbt.
Richtig. Meine Erfahrung ist, dass es nichts bringt, sich als Regisseur zu bewerben. Wenn man etwas inszeniert, muss man es schaffen, dass diese Inszenierung innerhalb der Branche wahrgenommen wird. Ich habe früher zwar auch viele Bewerbungen verschickt, aber das habe ich schon lange nicht mehr gemacht, weil es selten von Erfolg gekrönt ist und nichts bringt.
Was raten Sie Darstellern, die ins Regiefach wechseln wollen?
Sucht euch ein kleines Stück, eine kleine Bühne und fangt klein an. Seht zu, dass ihr selbst aktiv werdet und nicht auf andere wartet. Es ist wichtig, Dinge selbst auf die Beine zu stellen und auf sich aufmerksam zu machen.
Konnten Sie während Ihrer Zeit als Salzburger Operndirektor eigentlich noch von anderen Regisseuren lernen, obwohl Sie zu der Zeit ja selbst schon ein erfahrener Regisseur waren?
Absolut. Jeder Regisseur hat andere Methoden oder auch eine andere Ruhe. Gerade bei den erfahreneren Regisseuren, den wirklichen Altmeistern, war es sehr interessant zu sehen, wie sie arbeiten und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich habe dabei gelernt, mit Fragen von Sängern umzugehen und zu hinterfragen, warum diese Fragen jetzt aufkommen. Hat das etwas mit mir zu tun? Drücke ich mich als Regisseur gegenüber den Sängern vielleicht nicht klar genug aus? Wenn es den Ansatz einer schlechten Stimmung auf einer Probe gibt, hat das manchmal mit Unsicherheiten auf Darstellerseite zu tun. Da bin ich dann als Regisseur gefragt, den Darstellern die Unsicherheit zu nehmen und für eine kreative Atmosphäre zu sorgen.
Früher haben Sie selbst als Musicaldarsteller auf der Bühne gestanden. Wie kam es dazu, dass Sie sich zu einem gefragten Regisseur entwickelt haben? Und das sowohl im Musical als auch im Opern- und Schauspielbereich.
Ich hatte früher schon viele Regieassistenzen und Regiehospitanzen am Saarländischen Staatstheater gemacht und immer die Vielfältigkeit des Theaters gesehen. Dass ich nicht mehr als Darsteller auf der Bühne stehe, war keine bewusste Entscheidung. Das hat sich so ergeben, und jetzt werde ich nicht mehr besetzt. (lacht) Ich muss aber auch sagen, dass ich während meines Engagements 1999 beim „Glöckner von Notre Dame“ mit acht Shows pro Woche kreativ unterfordert war. Das war der Grund dafür, warum ich damals mit Christian Struppeck und Gerald Michel Geld zusammengeworfen und eine Produktionsfirma gegründet habe. Deshalb haben wir drei damals beim „Glöckner“ unsere Verträge bewusst nicht verlängert, um selber etwas auf die Beine zu stellen. Wir wollten selber kreativ sein, produzieren und inszenieren.
Die erste Produktion Ihrer damaligen Firma, der Toys Musicalproduktion, war „You’re a good Man Charlie Brown“. Warum fiel die Wahl auf dieses Stück?
Für den „Glöckner“ haben wir vier Wochen am Broadway geprobt. Und da haben wir „You’re a good Man Charlie Brown“ gesehen. Das ist ein Musical, das mit wenigen Möglichkeiten machbar ist und kein großes Ensemble benötigt. Für uns als angehende Produzenten war das damals ein Stück, das wir uns leisten und das wir stemmen konnten. Und danach – darüber haben wir selber gestaunt – kamen dann auch schon die ersten Anfragen. Es kamen Anfragen aus Wien und Berlin und wir waren direkt im Geschäft.
Könnten Sie sich vorstellen, selber einmal wieder auf der Bühne zu stehen? Ihre flummiartige Darstellung des Sams in dem Musical „Eine Woche voller Samstage“ ist noch in guter Erinnerung.
(lacht) Im Moment gibt es nicht so die Kinder- und Best-Buddy-Rollen für mich, die ich gespielt habe. Aber ich will es nicht ausschließen, das könnte ich mir sehr gut vorstellen. Vielleicht kommt ja das Fach des lustigen Alten im Musical oder in der Operette auf mich zu. Ich würde mich freuen. (grinst)
Man muss es so sagen: Andreas Gergen ist ein Weltenwandler. Denn Sie inszenieren Musicals, Opern, Operetten und Sprechtheaterstücke. Also gibt es bei Ihnen keine Trennung zwischen ernsten und unterhaltenden Stücken? Keine Trennung zwischen E und U?
Für mich gibt es da keine Trennung. Für mich gibt es nur Geschichten, die es zu erzählen gibt. Ich nehme Musical, Oper, Operette und Schauspiel gleichermaßen ernst und versuche, meinen eigenen Zugang zu finden. Für mich kommt es immer nur auf die Geschichten an. Ich möchte Geschichten erzählen und verstehe mich deshalb in erster Linie als Geschichtenerzähler. Ich habe ja mal sozusagen als Experte für Komödien und Off-Broadway-Stücke angefangen, dann gab es eine Zeit, in der ich Wildhorn-Musicals inszeniert und große Dramen auf die Bühne gebracht habe. Zu der Zeit hieß es immer, der Andreas Gergen macht nur Dramen und Tragödien. Obwohl ich mit Komödien begonnen habe. Aber für mich macht es keinen Unterschied, ob ich eine Tragödie oder Komödie inszeniere. Als Regisseur möchte ich die Zuschauer an die Hand nehmen und sie durch eine Geschichte führen. Dabei mag ich es besonders, die Grenzen in den Köpfen der Menschen zu durchbrechen und ein Vorreiter zu sein, um Barrieren zu überwinden.
Wird man von Kritikern als Opernregisseur anders wahrgenommen denn als Musicalregisseur?
Ja. Darüber ärgere ich mich auch, dass es da so viele Vorbehalte gibt. Weil ich vom Musical komme, sind einige Kritiker anscheinend der Meinung, dass ich nur Stücke mit Showcharakter inszenieren kann, ohne Tiefe in einer Geschichte zu erkennen. Aber das ist nicht so. Ich versuche, in den Werken widerzuspiegeln, was diese in ihrer Entstehungszeit waren. „La Traviata“ war zu Verdis Zeiten ein großer Opernskandal. Heutzutage wird diese Oper oft sehr schön und romantisch dargestellt – bei mir war „La Traviata“ aber sehr düster, weil es eine düstere Geschichte erzählt. Auch mein „Fidelio“ war sehr düster inszeniert. Das spielte in einem Gefängnis, wo körperliche Brutalitäten an der Tagesordnung waren.
Haben Sie bei Ihrem hohen Arbeitspensum keine Angst vor einem Burn-out? Wie schalten Sie zwischendurch von der Arbeit ab, falls das überhaupt möglich ist?
Meine Theorie ist, dass die Ideen zu einem kommen müssen. Da kann man nichts erzwingen. Man kann sich nicht selbst unter Druck setzen, um eine Idee zu haben. Deshalb versuche ich, in der Vorbereitung so viel Wissen wie möglich zu erlangen, um hinterher so gelassen wie möglich zu bleiben. Ich bin mittlerweile seit sehr vielen Jahren als Regisseur tätig und habe in dieser Zeit viel Erfahrung gesammelt, die mir natürlich auch zugutekommt, um gelassen zu bleiben und kreativ sein zu können. Was das Thema Burn-out angeht, finde ich, dass ich davor geschützt bin, weil ich Spaß an meiner Arbeit habe. Es gibt positiven und negativen Stress, und meine Arbeit am Theater ist absolut positiver Stress. Na klar, es ist Stress und oft anstrengend. Aber es macht Spaß und ich kann mir nichts anderes vorstellen.
Sie sind gut im Geschäft als Regisseur, inszenieren viele Stücke direkt hintereinander oder arbeiten sogar parallel. Wie schaffen Sie das?
Gute Vorbereitung ist alles. Ich kümmere mich rechtzeitig um Recherche und Vorbereitung. Wenn ich alles beisammen und das Paket für eine Inszenierung sozusagen geschnürt habe, dann kann ich mich in den Proben auch voll und ganz auf das jeweilige Stück konzentrieren und darauf, was sich im Zusammenspiel mit den Darstellern ergibt. Ich bereite mich also gut vor, um den Darstellern genug Informationen an die Hand geben zu können, damit sie ihre Rollen spielen können.
Sie inszenieren an unterschiedlichsten Bühnen: In Tecklenburg unter freiem Himmel, in Merzig in einem Zelt und sonst in großen Hallen oder Theatern. Vor welchen Herausforderungen stehen Sie als Regisseur hinsichtlich dieser unterschiedlichen Locations?
Meine erste Regietätigkeit an einer Freilichtbühne war beim Musical „Dällebach Kari“ in Thun. Und schon da habe ich die Erfahrung gemacht, dass man auf einer Open-Air-Bühne gar nicht anders spielen muss als im Theater. Die Emotionen und das Zusammenspiel der Darsteller müssen stimmen. Man muss vom Spiel her nichts vergrößern oder andere Mittel wählen. Ich sage meinen Darstellern immer, dass sie darauf achten sollen, bis in die letzte Zuschauerreihe zu senden. Aber dafür muss man das Spiel nicht künstlich vergrößern. Allerdings versuche ich bei Open-Air-Inszenierungen, andere Bilder zu schaffen, die schon für sich sprechen. Bei einem Kammerspiel würde ich andere Bilder stellen als bei einem Open-Air, wo es ein großes Ensemble und einen Chor gibt. Da kann man als Regisseur anders arbeiten, was die Aussagekraft der Bilder angeht.
In Tecklenburg arbeiten Sie zum Beispiel immer mit einem Chor, der je nach Produktion zwischen 20 und 80 Mitglieder zählt. Wie ist das zu koordinieren?
Auch in Tecklenburg ist Organisation alles. Mein erstes Engagement als Darsteller hatte ich 1999 beim „Glöckner von Notre Dame“, wo ich mit dem Regisseur James Lapine gearbeitet habe. Und der hat damals gesagt, dass 90 Prozent der Arbeit eines Regisseurs organisatorische Dinge sind. Und so verstehe ich auch meine Aufgabe, obwohl ich die 90 Prozent ein bisschen übertrieben finde. Meine Arbeit hat definitiv größere künstlerische Anteile. Bei der Zusammenarbeit mit einem großen Chor geht es aber eben auch darum, alles zu organisieren. Da gibt es bestimmte Techniken, wie man zum Beispiel einen Opernchor führt oder wie man den Chor in verschiedene Gruppen einteilt und dann organisch losschickt und agieren lässt. Das ist eine Mischung aus Organisation und Technik.
Mit „Shrek“ haben Sie ein Stück inszeniert, bei dem der Darsteller der Titelrolle in einer aufwändigen Maske steckt. Was bedeutet das hinsichtlich Personenregie, Mimik und Gestik?
Das ist ganz wichtig und muss von innen heraus entwickelt werden. Das, was an Kostüm und Maske hinzukommt, ist quasi nur das i-Tüpfelchen. Doch am wichtigsten ist der Charakter. Der Regisseur muss zusammen mit dem Darsteller die Biografie der jeweiligen Rolle zurückverfolgen und während der Probenzeit so viele Informationen sammeln, dass man einen Charakter aus Fleisch und Blut entwickelt, der ein Vorleben hat. Die Psychologie einer Rolle zu entwickeln, ist wichtiger als jede Maske und jeder Kostümtrick. Das kommt zwar hinterher noch unterstützend für den Darsteller dazu, aber vor allem muss die Psychologie stimmen.
Neben „Shrek“ basieren unter anderem auch „The Addams Family“ und „Big Fish“ auf bekannten Filmen. Hat Sie das als Regisseur unter Druck gesetzt, als Sie die jeweiligen Musicalversionen inszeniert haben?
Gewissermaßen arbeitet jeder Künstler unter Druck. Aber ab einem gewissen Punkt müssen wir uns auch wieder davon freimachen, damit wir kreativ agieren können. Wenn Druck und Angst überwiegen würden, könnte ein Hauptdarsteller auch nicht auf die Bühne gehen. Der Spaß muss immer überwiegen. Natürlich bin ich mir des Drucks hinsichtlich der Erwartungen bewusst, aber man muss als Regisseur auch, wie vorhin schon erwähnt, seine eigene Sichtweise auf ein Werk durchsetzen. Mit einer Inszenierung bietet man bewusst Anlass zur Diskussion. Und ein Teil unserer täglichen Arbeit ist es, die eigene Arbeit kommentieren und bewerten zu lassen. Das gehört dazu, und damit muss ein Künstler leben können.
Interview: Dominik Lapp