Tabaluga, Foto: Michael Potthast
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Stimmiges Rockspektakel: „Tabaluga – Es lebe die Freundschaft“ auf Tour

Wie wunderschön es doch ist, wenn man nicht nur in strahlende Kinderaugen, sondern auch in glückliche Elterngesichter blickt. Der kleine grüne Drache Tabaluga schafft es seit mittlerweile mehr als 30 Jahren, sowohl Jung als auch Alt für seine Abenteuer zu begeistern. Eine ganze Generation ist mit der von Peter Maffay, Rolf Zuckowski und Gregor Rottschalk geschaffenen Kunstfigur aufgewachsen – und wer mit Tabaluga aufgewachsen ist, kommt anscheinend immer wieder und bringt jetzt auch seine Kinder mit. Was Tabaluga ausmacht, ist die clevere Kombination aus eingängiger Kindergeschichte und Rockkonzert. Und sie funktioniert auch beim sechsten Drachenabenteuer noch immer bestens.

Wenn die Tour von „Tabaluga – Es lebe die Freundschaft“ bald zu Ende geht, werden rund 400.000 Zuschauer das neue Rockspektakel von Peter Maffay in 19 Städten und 64 Vorstellungen erlebt haben. Zahlen, die für sich sprechen. Und noch nie war eine Tabaluga-Tour aufwendiger als in diesem Jahr: Mehr als 180 Mitwirkende, fünf Bühnen, eine riesige LED-Wand und eine effektvolle Bühnenshow sind für die rund dreistündige Show nötig.

Die Musik ist ein abwechslungsreicher Mix aus berührenden Balladen, eingängigem Pop, hartem Rock, Reggae, Hiphop und sogar orientalisch angehauchten Klängen. Es gibt ein Wiederhören mit etlichen Songs, die man bereits aus vergangenen Tabaluga-Abenteuern kennt. Nummern wie „Eis im September“, „Fass das nicht an“, „Arbeit ist das halbe Leben“ oder „Ich fühl wie du“ wurden perfekt mit neuen Songs wie der Titelnummer „Es lebe die Freundschaft“ verwoben.

In seinem neuen Abenteuer verliert Tabaluga sein Gedächtnis und findet mithilfe eines quirligen Glückskäfers zu seiner Erinnerung zurück. Dabei trifft er altbekannte Freunde wie die Ameisen, die Bienenkönigin oder den Pechvogel wieder und muss sich schlussendlich sogar mit seinem Erzfeind, dem Schneemann Arktos verbünden – die Botschaft, die hier transportiert wird, ist klar: Miteinander statt gegeneinander. Und so ist „Tabaluga – Es lebe die Freundschaft“ nicht nur eine sehenswerte Bühnenshow, sondern hat auch ein klares Statement, das aktueller denn je ist.

Neben Peter Maffay begeistern zahlreiche Gaststars bei der besuchten Vorstellung in Hannover. Da ist einerseits die wunderbare Linda Teodosiu, die Tabalugas Freundin Lilli ihre warme Stimme verleiht und im Duett „Ich fühl wie du“ sehr gut mit Maffay harmoniert. Andererseits sind da die großartigen Schauspieler wie Uwe Ochsenknecht, der als schräge Kameldiendame und bedauernswerter Pechvogel mit komödiantischer Sicherheit zu begeistern vermag oder Heinz Hoenig, der seinen Arktos erneut wunderbar grimmig mimt.

Rufus Beck, der zum wiederholten Mal für die Regie verantwortlich zeichnet, ist zudem als Magier zu erleben und spielt ganz herzerfrischend den Glückskäfer, der Tabaluga auf seinem Abenteuer begleitet. Und auch die weiteren Künstler wie Charlotte Klauser als Schnecke, Leon Taylor als Reggae Schwein, aber vor allem auch Culcha Candela werden in der Leinestadt mit lautstarkem Applaus bejubelt.

Text: Dominik Lapp

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Dominik Lapp ist ausgebildeter Journalist und schreibt nicht nur für kulturfeder.de, sondern auch für andere Medien wie Lokalzeitungen und Magazine. Er führte Regie bei den Pop-Oratorien "Die 10 Gebote" und "Luther" sowie bei einer Workshop-Produktion des Musicals "Schimmelreiter". Darüber hinaus schuf er die Musical-Talk-Konzertreihe "Auf ein Wort" und Streaming-Konzerte wie "In Love with Musical", "Musical meets Christmas" und "Musical Songbook".