Talentschau: Musical-Absolventenpräsentation 2023 in Osnabrück
Einmal im Jahr treffen sich Intendanten, Regisseure und andere Theaterverantwortliche, um die Absolventen der Musical-Studiengänge der deutschsprachigen Hochschulen zu erleben, organisiert von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundeagentur für Arbeit, die in der Musicalbranche unter dem Kürzel ZAV besser bekannt ist.
Diesjähriger Austragungsort war das erst vor wenigen Monaten neu eröffnete Plektrum des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück. Gezeigt wurde ein Mammutprogramm, bei dem von morgens bis zum späten Nachmittag Musicalsongs, Sprech- und Tanzszenen präsentiert wurden.
Die Osnabrücker Absolventen vom Institut für Musik begannen ihre Präsentation mit einem tänzerisch wie gesanglich starken „Folies Bergére“ aus dem Musical „Nine“. Es folgten zahlreiche solistische Nummern, in denen Patrick Bertels, Manar Elsayed, Clara Marie Hendel, Benny Meisenberg, Hannah Miele, Niklas Roling, Franzi Wagner und Sandro Wenzing verschiedene Facetten ihres Könnens zeigten.
Hervorstechen konnten von den Damen vor allem Manar Elsayed mit einer großartigen Intonation von „My Man“ aus „Funny Girl“ und Hannah Miele mit starker Bühnenpräsenz sowie einer gesanglich soliden Leistung bei „Sünden der Väter“ aus „Artus – Excalibur“. Clara Marie Hendel glänzte mit „Der Himmel und ich“ aus „Come from away“ und Franzi Wagner sang wunderbar „Der eine Moment“ aus Lin-Manuel Mirandas und Tom Kitts „Bring it on“. Aus der Herrenriege waren es Sandro Wenzing mit „Schwanz der Hunde“ und Niklas Roling mit „Goldner Schuh, du passt nicht“ (beide Songs aus „Soho Cinders“), die gesanglich stark ablieferten. Tänzerische Qualität bewies die achtköpfige Truppe mit der Steppnummer „Fabulous Feet“ aus „Tap Dance Kid“.
Die Absolventinnen und Absolventen der Folkwang Universität der Künste aus Essen hatten mit Susann Ketley eine echte Überraschung im Gepäck: Sie strahlte mit „I dreamed a Dream“ aus „Les Misérables“ genauso wie mit „Anything Goes“ aus dem gleichnamigen Musical und zeigte eine atemberaubende Bühnenpräsenz. Eine durchweg gelungene Leistung gelang zudem Gioia Heid, Nils Karsten, Juri Menke und Benedikt Peters.
Aus Österreich von der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien hatten Bianca Basler, Marlene Fröhlich, Fabian Koller, Janik Olesch, Cedric Schröter, Victoria Sedlacek, Benedikt Solle und Ann-Charlotte Wittmann den weiten Weg nach Osnabrück angetreten, um sich dem Fachpublikum vorzustellen. Und die Reise hatte sich gelohnt, denn die Gäste aus Wien zeigten ebenfalls eine durchweg starke Ensembleleistung sowie erstklassige solistische Auftritte.
Ein berührendes Opening mit „The Sound of Silence“ gestalteten die Studierenden der Theaterakademie August Everding aus München: Anna Angelini, Wolfram Föppl, Leopold Lachnit, Roberta Moncao, Salomé Ortiz, Maria Danai Simantiri, Jacky Smit und Johannes Summer verbanden tolle Schauspielszenen mit erstklassigen gesanglichen Leistungen.
Den stärksten Auftritt legten allerdings die Teilnehmenden aus Berlin von der Universität der Künste hin. Hier passte alles: Staging, Beleuchtung, künstlerische Leistung. Nach einem berührenden „Maybe this Time“ aus „Cabaret“, dargeboten von allen neun Studierenden, stellten sich Tobias Blinzler, Adam Demetz, Paul Fruh, Steffen Gerstle, Timothy Leon Jones, Manuel Nobis, Isabella Seliger, Annika Steinkamp und Mirjam Magdalena Wershofen solistisch, im Duett, in Monologen und Dialogen vor. Richtig gute Stimmung kam dabei zum Schluss auf, als Timothy L. Jones „Berlin, Berlin“ aus „Ku’damm 56“ sang, bevor sich die Truppe mit ihrer Eingangsnummer aus „Cabaret“ wieder verabschiedete.
Text: Dominik Lapp