„Wenn Rosenblätter fallen“ (Foto: Dominik Lapp)
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Emotional und berührend: „Wenn Rosenblätter fallen“ in Datteln

Sterbehilfe ist ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und ein schwieriges Thema für ein Musical. Trotzdem haben sich Rory Six (Musik) und Kai Hüsgen (Text) diesem Thema angenommen und das Musical „Wenn Rosenblätter fallen“ geschrieben, das 2010 in Amsterdam uraufgeführt wurde und jetzt im KATiELLi Theater in Datteln zu sehen ist.

„Wenn Rosenblätter fallen“ ist mit nur drei Darstellern und zwei Musikern eine klassische Kammerproduktion, sehr berührend und mit vielen emotionalen Momenten. Es erzählt die Geschichte des 19-jährigen Studenten Till, der die gleichaltrige Iris kennen lernt, an der er immer mehr Ähnlichkeiten zu seiner an Krebs verstorbenen Mutter Rose findet. In Rückblicken erlebt das Publikum die letzten Monate von Till mit seiner Mutter.

In der Rolle des smarten Studenten Till kann Florian Albers mit großer Spielfreude überzeugen. Sowohl den erwachsenen als auch den kindlichen Till stellt er authentisch und berührend dar, der hin- und hergerissen ist und sich nur schwer dazu durchringen kann, der Mutter beim Sterben zu helfen. Mit seinem strahlenden Tenor gelingt es Albers, in jedem Song zu glänzen und die Gefühle von Till wunderbar zu intonieren. An seiner Seite ist Tamara Peters ein perfekter Gegenpol in der Rolle der Iris. Sie begeistert mit ihrer unbändigen Fröhlichkeit, die nicht nur Till, sondern auch das Publikum mitreißt, genauso wie mit ihrem fantastischen Gesang. Das verliebte Mädchen nimmt man ihr zu jeder Sekunde ab.

Eine Glanzleistung vollbringt zudem Stefanie Kirsten in der Rolle der Mutter Rose. Sie ist schauspielerisch stark und visualisiert eindrucksvoll, wie sehr der Krebs Rose schwächt. Die Krebskranke gibt sie als weise Mentorin, die ihren Sohn zu Lebzeiten führte und dies auch nach ihrem Tod noch versucht. Dabei singt Stefanie Kirsten mit warmer Stimme, spielt die Rose liebe- und verständnisvoll und macht während des Krankheitsverlaufs eine unglaubliche Wandlung durch. Im Zusammenspiel mit Florian Albers gelingen ihr unglaublich traurige Momente, die nie gespielt, sondern immer echt wirken.

Diese vielen Emotionen und Wandlungen haben Katharina Koch und Bernd Julius Arends als Regieteam exzellent inszeniert und einen besonderen Fokus auf die Charakterentwicklung und Personenführung gelegt. Auch für das Bühnenbild (Arends) und die Kostüme (Koch) zeichnet das Zweigestirn verantwortlich.

Die musikalische Umsetzung liegt in den bewährten Händen von Mario Stork, der nicht nur als Musikalischer Leiter fungiert, sondern auch Klavier spielt, während er von Chea Maerlins am Cello begleitet wird. Der Partitur von Rory Six, die sich zwischen Popballaden und Up-Tempo-Songs bewegt, werden die beiden Musiker vollends gerecht.

So überzeugt das Musical „Wenn Rosenblätter fallen“ letztlich musikalisch genauso wie dramaturgisch. Die emotionale und berührende sowie stark inszenierte Handlung, die hervorragend agierenden Darsteller und die wunderbare Musik machen dieses Werk besonders wertvoll.

Text: Dominik Lapp

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Dominik Lapp ist ausgebildeter Journalist und schreibt nicht nur für kulturfeder.de, sondern auch für andere Medien wie Lokalzeitungen und Magazine. Er führte Regie bei den Pop-Oratorien "Die 10 Gebote" und "Luther" sowie bei einer Workshop-Produktion des Musicals "Schimmelreiter". Darüber hinaus schuf er die Musical-Talk-Konzertreihe "Auf ein Wort" und Streaming-Konzerte wie "In Love with Musical", "Musical meets Christmas" und "Musical Songbook".